Final declaration of Imams and Rabbis for Peace in Sevilla

Michael M Pannwitz mmpanne at boscop.de
Sun Apr 2 12:23:45 PDT 2006


Dear german language colleagues in this list,
here is the German version of the final declaration of Imams and Rabbis 
at the Second World Congress in Sevilla in March of this year.
Translator: Georg Bischoff (right, the same fellow who translated The 
Practice of Peace into German)
Greetings from Berlin
mmp

			Zweiter Weltkongress der Imame und Rabbiner für den Frieden

Abschlusserklärung

Sevilla, Spanien, am 22. März 2006,
			dem 21. Safar 1427
			dem 22. Adar 5766

Wir, die Muslimischen und Jüdischen Vertreter unserer Religionen, haben
uns in Sevilla zum 2. Weltkongress der Imame und Rabbiner für den
Frieden zusammengefunden. Nicht zufällig  hat Hommes de Parole diese
Stadt in Andalusien ausgewählt. Sie  erinnert uns an eine Epoche, in der
Juden und Muslime hier einträchtig und zu beiderseitigem Nutzen
zusammengelebt haben Und genau so eine fruchtbare Beziehung streben wir
heute und für die Zukunft auch an.
Wir versichern in voller Übereinstimmung, dass es keinen natürlichen
Gegensatz zwischen Islam und Judentum gibt. Das Gegenteil ist der Fall.
Doch dieses Vorurteil existiert, bedingt durch weitverbreitete falsche
Darstellungen der Zusammenhänge.    Unglücklicherweise haben die
gegenwärtigen politischen Verhältnisse einen negativen  Einfluss auf die
Beziehung zwischen unseren Religionen. Dabei stehen sie im Glauben an
den Allmächtigen, den Einen Gott, auf dem gleichen Fundament.
Unser Gott ist voller Barmherzigkeit, Gnade und Gerechtigkeit. Was
könnte besser Frieden schaffen?
Der Allmächtige fordert uns auf, unser Dasein nach seinen Werten
auszurichten, besonders in unseren Beziehungen zu anderen Menschen, denn
ihr Leben und ihre Würde sind heilig. Aus diesem Grund wiederholen wir
die Botschaft, die wir schon bei unserem 1. Kongress ausgesandt haben:
Wir verurteilen  jedes Blutvergießen und jede Gewalt, von welcher
Weltanschauung sie auch ausgehen mögen. Werden sie sogar  im Namen einer
Religion begangen, kommt das einer Schändung gerade dieser Religion
gleich und beleidigt den Heiligen Namen des Schöpfers aufs Schwerste.
Wir rufen alle unsere Mitgläubigen auf, jeden Menschen, seine Würde und
Rechte zu achten. Und wir appellieren an sie, sowie an die Regierungen
und internationalen Institutionen, die äußeren Erscheinungsformen   und
Symbole aller Religionen zu respektieren, genauso wie ihre Heiligen
Stätten, die Gotteshäuser und Friedhöfe. Dies gilt ganz besonders für
das Heilige Land und seine speziellen Probleme.
Wir verurteilen jede Verunglimpfung und negative Darstellung religiöser
Attribute; jede Entweihung entsetzt uns über alle Maßen. Genauso
verurteilen wir jede Hetze gegen einen Glauben oder gegen Menschen, ganz
zu schweigen von der Aufforderung, sie zu vernichten. Wir bitten alle
Inhaber staatlicher Autorität eindringlich, sich uns darin anzuschließen.
Wir haben erkannt, dass Informationen über unsere Religionen in der
einen wie in der anderen Glaubensgemeinschaft oft verzerrt und
verfälscht wiedergegeben  werden. Doch nicht nur dort; das geschieht
überall auf der Welt.
Wir sehen deshalb die dringende Notwendigkeit für eine ehrliche und
sensible Aufklärung über den fremden Glauben  und die andere Tradition
in den Schulen und weiteren Einrichtungen der jeweiligen Gemeinschaft.
Dazu fordern wir die Verantwortlichen auf, diese notwendige
Voraussetzung für eine friedvolle Koexistenz zu fördern.
Wir verpflichten uns feierlich, weiter aufeinander zuzugehen, um Brücken
des gegenseitigen Respekts, der Hoffnung und Freundschaft zu errichten.
Wir werden jede Hetze und Feindschaft bekämpfen und alle Hindernisse
überwinden, um das gegenseitige Vertrauen zu stärken. So dienen wir dem
großen Ziel eines weltweiten Frieden, besonders in dem Land, das uns
allen heilig ist.

Herzliche Grüße
mmp

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Michael M Pannwitz, boscop eg
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