First open space in a Camp of Naturalists?

Pannwitz, Michael M mmpanne at boscop.de
Tue Aug 16 07:16:18 PDT 2005


Dear colleagues,
following the report by Catherine Pfaehler from Switzerland of
perhaps the first Open Space Technology event in a camp of
naturalists.
Not any old camp but THE camp in Switzerland which was founded in
1930,
not so much as a "nudist colony" but a concept for "the new times".
This place was a hotbed for numerous reformmovements in the early
decades of its existence...
including abstinence of meat, nicotine, alcohol...and reforms in many
areas of living.
There were 170 participants, 3 starting times, 30 issues
worked...breakoutgroups all over the camp
but read for yourself!
What I really liked about Catherines report is how she mentioned all
the sources of inspiration and help in this event (her first as a
facilitator):
Peggy Holman, Lisa Heft, and the many hints and advice she received
from the listserves in planning her adventure
Greetings from Berlin
mmp

PS: Since the whole event was done in the nude, including the
os-team, there are no pictures.



Liebe Liste

Ich freue mich, Euch endlich von meinen zwei Premièren am 31. Juli zu
berichten.
- Die erste ist, dass ich zum ersten Mal einen ganztägigen Open Space
verantwortlich geleitet habe - und ich war in meinem Element wie ein
Fisch
im Wasser! :)
- Die zweite ist, dass dieser Open Space in DEM schweizerischen
Naturisten-Zentrum, auf dem Gelände "die neue zeit" in Thielle
(bestehend
seit den 1930-er Jahren, geistige Heimat vieler Reformbewegungen in
allen
möglichen Gebieten, die bis heute wirken), stattgefunden hat - ich
und mein
Team waren den ganzen Tag nackt, und die meisten Teilnehmenden auch!
Das
Thema war "Naturismus hier und heute - Thielle bewegt... sich! Dich?"

In einem schwierigen politischen Umfeld ging es mir vor allem darum,
den
"Thieller Geist" zu stärken - das, was uns lieb und heilig ist an
diesem
wunderbaren Ort wieder aufleben zu lassen und deutlich sichtbar zu
machen.
Denn gegenwärtig gibt es dort eine unselige Strömung, die alles
Naturistische am liebsten verschwinden lassen würde, indem sie Angst
verbreitet und immer mehr strenge Regeln publiziert, die eingehalten
werden
müssen, wenn man nicht des Geländes verwiesen werden will. Im Vorfeld
des OS
hatten wir denn auch 4 Ausgaben der von uns ins Leben gerufenen
"thieller
zeitung" publiziert, mit stetig wachsendem LeserInnenkreis, und auf
dieses
Ziel hingewirkt. Und es ist uns - ich durfte mit einem tollen Team
von
höchst professionellen AssistentInnen zusammenarbeiten - auch sehr
gut
gelungen. Das Politische liess ich vollkommen draussen am Tag des
Open
Space, und das war gut so. Die innere Berührung, die Freude, das
Heimatgefühl und das Gemeinschaftsgefühl, die an diesem Tag
entstanden und
wiederbelebt worden sind, waren einfach wundervoll. "So ist Thielle,
das ist
mein Thielle, so soll es wieder werden!" hörten wir öfters. Viele
schätzten
sehr, dass sie in den Arbeitsgruppen Menschen näher kennenlernen
konnten,
die sie bisher noch nicht so gut kannten (viele ThiellerInnen kommen
seit
Jahren und Jahrzehnten hier in die Ferien...).

Es kamen aufgrund des Aushanges am Anschlagbrett und dank unserer
Flugblätter 170 ständige Teilnehmende (und dies ohne Anmeldung!). Das
ist
ungewöhnlich, denn das Tagesprogramm war voller anderer Aktivitäten
(u.a.
ein sehr attraktiver Brunch im Geländerestaurant, zeitgleich), und in
seinen
Thieller Ferien einen ganzen Tag einem einzigen Anlass zu widmen,
fällt
wirklich schwer. Unsere Schätzung war höchstens 120 Teilnehmende
gewesen...
Es wurden 37 Anliegen während 3 Arbeitsgruppenzeiten formuliert und
ca. 30
durchgeführt, diverse Gruppen hatten zusammengespannt. Eine
Arbeitsgruppenzeit dauerte inkl. Pause 75 Minuten, wobei nach der
ersten
Arbeitsgruppenzeit eine längere Mittagessenpause stattfand.
Arbeitsräume
hatten wir keine vorbereitet, die ArbeitsgruppenleiterInnen nannten
spontan
Orte auf dem Gelände, an denen sie sich treffen wollten. Das Wetter
war uns
hold, herrlichster Sonnenschein und Wärme! Wir hatten zum Glück 15
Arbeitsgruppenkistchen vorbereitet (Danke für den Tipp mit den
Kistchen!
Unsere waren Melonenkisten aus dem nahegelegenen Einkaufszentrum...)
und
kamen gerade eben durch damit - denn der Wechsel fand ja nicht immer
gleichzeitig statt, d.h. es braucht einen Stock von etwa 5
extra-Kistchen,
um diese zeitlichen Verschiebungen aufzufangen. Jede Gruppe hatte die
OS-Regeln, den Tagesablauf, Protokollblätter, Schreibmaterial und
eine
Unterlage im Kistchen. Sie zogen jeweils los mit einem kleinen
Themenplakat
auf Bambus-Stock, das sie dann am Treffpunkt in den Boden steckten,
um auch
für die Schmetterlinge und Hummeln sichtbar zu sein. Die kleinen am
Boden
herumsitzenden Kreise haben den normalen Sonntagsbetrieb kein
bisschen
gestört... höchstens etwas "Indianerstimmung" verbreitet.

Die Posters mit den Hummeln und Schmetterlingen haben meine
13-jährige
Tochter und ihre Thieller Freundin am Vortag gemalt, sie sind
wundervoll.
Die Posters mit den Regeln schrieb ich ebenfalls am Vortag, ich weiss
jetzt,
warum ein dicker Stift mit eckiger Spitze zum breiten oder schmalen
Schreiben eine gute Idee ist... Das Schreiben half mir jedenfalls
sehr, mich
zu zentrieren und mich vorzubereiten - es hatte eine sehr meditative
Wirkung
in den ganzen politischen Wirrnissen, die unseren Open Space umgaben
(Teile
des Stiftungsrates hatten trotz klarer Kommunikation unsererseits
solche
Angst vor dem Open Space und dem, was dort passieren könnte, dass sie
uns
noch am Vorabend mit sofortiger Wirkung des Geländes verweisen
wollten...
zum Glück ging die Abstimmung im Stiftungsrat zu unseren Gunsten
aus!). Der
Redestab wurde vom Sohn meines thieller zeitungskollegen und ihm
selber aus
Birnbaumholz gedrechselt. Die Mitte des Kreises wurde mit
Sonnenblumen aus
dem benachbarten Feld, mit einer Klangschale (habe die Zimbel zu
Hause
vergessen...) und mit Schwanenfedern geschmückt, ausgebreitet auf
einem
gelben Tuch von mir. Die Stühle ordneten wir in konzentrischen
Kreisen an,
wobei wegen der Länge der Halle nur ein Kreis vollständig war - aber
das
reichte gut fürs Kreisgefühl (auch das half, mich zu zentrieren). Die
Uhr
für die grosse Halle holten wir am Wohnwagen eines befreundeten
Paares, die
gerade in Mallorca weilten. Genau eine Minute später kam von diesen
Freunden
ein sms, in dem sie uns einen schönen OS-Tag wünschten... Das ganze
Aufstellen und Einrichten (erstmalig an diesem Ort), inkl. Buffet und
Büro,
brauchte für ein Team von 2 - 5 Menschen ca. 3 Stunden. Kurz - die
Unterstützung von allen Seiten war überwältigend, das von allen
selbstgemachte Essensbuffet ebenso!

Bei der Eröffnungsrunde, für die ich mich gerne auf Peggy Holmans
Vorlage
stützte (aus dem Internet, Seite von Lisa Heft! Herzlichen Dank!),
wies ich
darauf hin, dass wir keinen offiziellen Auftrag vom Stiftungsrat
haben für
den Open Space, d.h. dass nicht sicher sei, wie die entstehenden
Anregungen
aufgenommen werden können. Ziele des gemeinsamen Wirkens könnten aber
genauso gut Eingaben ins Sommerprogramm 2006 (Vorträge, Kurse etc.)
sein,
oder Arbeitsgruppen, die von sich aus weiterwirken würden, oder
spontane
Angebote. Und die ThiellerInnen waren kreativ! Eine Fülle von Ideen
fürs
Sommerprogramm (z.B. Vorträge über Flora und Fauna und den Umgang mit
der
Natur auf dem Gelände), von privaten Angeboten wie Führungen in der
Umgebung
oder Wandergruppen, von tollen Ideen der Kinder über die
naturschutzkonforme
Attraktivierung des Sees als Erlebnisraum, aber auch von typisch
naturistischen Themen wie Ernährung, Sport, Tanzen und Gesundheit
sowie die
Weiterentwicklung des Naturismus an sich, bis hin zur Gestaltung
eines
Austausch-Forums im Internet sind entstanden. Ich werde sie für die
nächste
thieller zeitung wie versprochen zusammenfassen, denn "richtige"
Dokumentationen wollten wir mangels Büroinfrastruktur und wegen der
kurzen
Dauer (8 Stunden) keine erstellen. Die Doku-Wände wurden aber rege
besucht!
Obwohl das strikte Fotografier-Verbot auf dem Gelände ebenfalls von
einer
Arbeitsgruppe thematisiert wurde, kann ich Euch hier leider noch
keine Fotos
beilegen. Die gemachten Fotos sind nur für den internen Gebrauch
bestimmt...

In der Schlussrunde wurden die Ergebnisse der 30 Arbeitsgruppen kurz
dem
Plenum vorgestellt. Zeitvorgabe war 1 Minute pro Gruppe; wir
brauchten
natürlich etwas länger, im Schnitt 2 Minuten pro Gruppe - auch, weil
alle
Berichte ausgiebig beklatscht wurden. Anschliessend war noch eine
halbe
Stunde Zeit für persönliche Berichte über Erlebnisse und Eindrücke,
für die
wir den Redestab einsetzten (und "ho" sagten, statt zu klatschen...).
Hier
kamen zum Teil sehr berührende Voten - und es wäre mit Sicherheit
noch
tiefer gegangen, wenn wir länger beisammen gewesen wären (soviel zur
Dauer
von OS-Veranstaltungen - meine Erfahrung stimmt überein mit dem, was
unlängst diskutiert wurde in der Liste...). Am Ende des Tages führte
uns
eine Thieller Freundin in einen sakralen Tanz in konzentrischen
Kreisen zum
gesungenen Mantra Om Mani Padme Hum, und ins Mitgefühl mit allem, was
ist.
Ein mehr als stimmiger Abschluss... Wir waren 5 Minuten vor dem
geplanten
Ende fertig, ich glaubte es selber kaum. Weil eine Stunde später
schon
wieder ein Vortrag stattfand in der Halle, musste das Aufräumen dann
rasch
gehen, aber auch das schafften wir gemeinsam innert nützlicher Frist.

Die farbigen OS-Vorbereitungskärtchen von mmp und das Design für den
Tag,
das wir in der selbstorganisierten OS-Lernwerkstätte Vlotho diesen
Januar
bereits einmal skizziert hatten, waren mir eine grosse Hilfe. Die
Offenheit
der Open Space-Gemeinschaft, ihr Wissen - auch im Internet -
miteinander zu
teilen, ist fantastisch. (Ich glaube übrigens, für die tolle
Zeitdisziplin
der Teilnehmenden waren die Blätter mit dem Tagesablauf in den
Arbeitskistchen eine grosse Hilfe.)

Zusammen mit dem schwierigen Umfeld ist dieser Anlass für mich enorm
lehrreich gewesen (und ist es immer noch!), vor allem dank der
fachkundigen
Unterstützung durch meine KollegInnen aus der internationalen
Kerngruppe des
Netzwerkes Renaissance Thielle, Raoul Rosenberg, Hans Schnyder,
Andreas
Balzer und Jessie van der Avoort. Herzlichen Dank uns allen!

Und wenn jetzt jemand von Euch Lust bekommen hat, einmal Thieller
Luft zu
schnuppern, so informiert Euch im Internet über dieses schöne Gelände
am
Neuenburgersee: www.die-neue-zeit.ch . Für Ferien braucht es die
Mitgliedschaft bei der INF, Internationale Naturisten-Föderation. 3
Schnuppertage kann man/frau auch ohne Mitgliedschaft kommen. Nächstes
Jahr
findet, so die Programmkommission will, in Thielle wiederum ein
1-tägiger
Open Space zum Thema "Naturismus und Gesundheit" statt - das wird
bestimmt
eine tolle Lernwerkstatt, in der alle von allen lernen können.

Herzlich, Eure Catherine

Catherine Pfaehler Senn
Open Space-Begleitung
Kellersriedweg 8
CH - 2503 Biel
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